Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar sorgt ein „mobiles Stadion“ aus 974 Containern für Schlagzeilen. So viele stehen in Neuenkirchen-Vörden zwar nicht. Aber es gibt eine „mobile Betreuungslösung“ in Form eines Kindergartens. Die Betreuung in Charly’s Kinderparadies hat Ende Oktober begonnen.

Der Träger hat seinen Sitz in Bad Essen. Drei Krippen sowie ein Natur- und Erlebniskindergarten sind in der Gemeinde im Wittlager Land ansässig. Weitere Standorte sind Melle, Dissen und Bad Iburg (jeweils eine Krippe und ein Kindergarten).

32 Kinder werden aktuell in Neuenkirchen in zwei Regelgruppen betreut. Im Januar kommen noch einmal fünf dazu, die vorläufige mobile Betreuungslösung ist für maximal 50 Mädchen und Jungen ausgelegt. „Die Eingewöhnung hat gut geklappt“, sagt Leiterin Ulrike Droste-Bohne. Zwar seien die Spielgeräte für den Außenbereich noch nicht geliefert worden. „Aber wir haben einen öffentlichen Spielplatz direkt vor der Tür, und zum Wald ist es auch nicht weit.“ Und auch im Innenbereich gibt es viel zu entdecken, zum Beispiel einen Kreativ- sowie einen Bewegungsraum. Auf ein Highlight müssen die Kinder und Pädagog*innen noch warten: eine Sinneshöhle. Die Kinder können sich in sie hineinlegen. Eine eingearbeitete Wassersäule und verschiedene Lichteffekte sorgen dafür, dass sie zur Ruhe kommen und entspannen können. Eine Spende der Volksbank Dammer Berge e.G. hilft bei der Finanzierung.

Obwohl Charly’s Kinderparadies Neuenkirchen-Vörden erst vor wenigen Wochen eröffnet worden ist, wird der Kindergarten schon überall miteinbezogen. So zum Beispiel beim Aufstellen und Schmücken des Weihnachtsbaumes an der Katholischen Kirche, gemeinsam mit den anderen beiden Kindergärten im Ort. Auch eine gemeinsame Kindergarten-Karnevalsparty ist bereits im Kalender vorgemerkt. Passend dafür gab es von Westenergie zum Start eine Kiste mit Kostümen.

Die 22 Container sind in Sichtweite des Rathauses aufgebaut worden. Droste-Bohne weiß die Lage  zu schätzen: „Wir sind sofort im Ort, haben aber auch das Ländliche um uns herum.“ Apropos Rathaus: Die Unterstützung seitens der Gemeinde sei großartig. „Als wir noch keinen Strom hatten, durften wir die Elterngespräche im Rathaus führen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen uns auch weiterhin bei jedem Anliegen“, sagt Ulrike Droste-Bohne.

Sie arbeitet zwar seit mehr als 25 Jahren in Kindergärten. Aber es war das erste Mal als Leitung, dass sie miterlebt hat, wie so eine Einrichtung neu aufgebaut wird: „Das war sehr interessant. Zu Beginn habe ich von zu Hause aus gearbeitet. Besteck, Spielmaterial … es ist unglaublich, was man alles benötigt, um starten zu können.“ Umso schöner sei dann auch der Moment gewesen, als das Team das Innere zum ersten Mal betreten durfte. „Hell und gemütlich“, lautet ihre Einschätzung. Auch die Eltern seien positiv überrascht, welche Möglichkeiten so eine mobile Betreuungslösung biete.

Sechs pädagogische Fachkräfte kümmern sich um die Kinder. Zwei Reinigungskräfte und ein Hausmeister komplettieren das Team. Erste Treffen zum gegenseitigen Kennenlernen gab es bereits im August und September.

Auf Dauer zieht der Kindergarten aber in einen Neubau. Die Container werden dann abgebaut und vielleicht wieder woanders aufgestellt. Ganz so wie das Stadion in Katar.