„Es ist uns eine Freude, Euch in unserer Stadt begrüßen zu dürfen!“                  

Mit diesen Worten empfing die spanische Koordinatorin Rosa Mari die Gäste aus Italien und Deutschland zum vierten Zusammentreffen im Rahmen des EU-Projektes „Kita digital“!

Für die meisten Teilnehmenden war die Lernaktivität ein Wiedersehen unter Freunden und von großer Herzlichkeit geprägt. Neue Mitglieder konnten leicht in die internationale Gruppe aufgenommen werden. Ein gemeinsames Essen am Ankunftsabend ist das erste informelle Zusammentreffen und inzwischen zur guten Gewohnheit geworden.

Die Begrüßung durch die Stadträtin im historischen Sitzungssaal des Rathauses von Lleida bildete den Auftakt der Lernaktivität im Rahmen des Projektes. Vorbereitet durch die Arbeitsgruppe „Digitalisierung“ folgte ein interdisziplinärer, internationaler Fachkräftedialog mit einer Gruppenarbeitsphase am Vormittag und einem Plenum am Nachmittag. Den Abschluss bildete ein Rundgang durch die Universität Lleida, bei dem der besondere Blick auf die digitale Ausstattung der Räume und die damit verbundene Konzeption gerichtet war. Der zweite Tag war gekennzeichnet durch Hospitationen in drei Kleingruppen in Einrichtungen der frühkindlichen Bildung und in einer Kleingruppe in den Ausbildungsstätten Ronda und Ilerna. Am Spätnachmittag folgte ein Vortrag über das Spanische Bildungssystem und den Digitalen Bildungsplan Kataloniens von 2020 – 2023, der leider auf Grund einer Erkrankung des Referenten, digital stattfinden musste. Am dritten Tag war die Besichtigung einer Kunstschule und einer Berufsschule mit dem Schwerpunkt Tischlerei und Holztechnik vorgesehen. Die Stadtbesichtigungen und die gemeinsamen abendlichen Essen in non-formalem Rahmen rundeten das intensive Arbeitsprogramm ab und trugen maßgeblich zur Vertiefung der Arbeitsbeziehungen, des weiteren Kennenlernens und der persönlichen Kontakte bei.

Der interdisziplinäre, internationale Fachkräftedialog, der von einer Arbeitsgruppe im Rahmen des Netzwerktreffens in Lleida und später auf digitalem Weg vorbereitet wurde, ist von allen Teilnehmenden sehr gut angenommen worden. Vorbereitete Fragestellungen und Gruppeneinteilungen nach Federführung, Sprache, Verständigung, Protokoll und beruflicher Ausrichtung führten dazu, dass zielgerichtet in den internationalen Workshops vorgegangen werden konnte. Dabei fand die Methode „Place map“ Anwendung. Die Präsentation der Arbeitsergebnisse verdeutlichte, dass in den Kleingruppen alle am Prozess beteiligt waren und jede/r sich einbringen konnte. Die ausgefüllten „Place maps“ wurden fotografiert und direkt vor Ort in eine vorbereitete Präsentation eingefügt.

Eng verbunden mit der Arbeit in Kleingruppen ist die sprachliche Verständigung. Das sich Bewegen in den Sprachen Italienisch, Deutsch, Spanisch, Katalanisch und Englisch erforderte eine hohe Konzentration und den Willen einander zu verstehen und sich mitzuteilen. Voraussetzung ist ein hohes Maß an Offenheit und die Fähigkeit, von sich aus auf andere Menschen zuzugehen und sich angemessen in einem sprachfremden Kontext zu bewegen. In zunehmendem Maße gehen alle Beteiligten zur englischen Sprache über. Besonders werden von den Teilnehmenden die kollegiale Zusammenarbeit und der gewinnbringende Austausch in den internationalen Kleingruppen hervorgehoben.

Ein weiterer Baustein der internationalen Verständigung, des Austauschs und des Voneinander Lernens sind Hospitationen in Einrichtungen der frühkindlichen Bildung. Sie ermöglichen den direkten Kontakt zu den FachkollegInnen vor Ort und ergänzen die theoretischen Ausführungen in idealer Weise.  

Eine Kleingruppe besuchte die Ausbildungsstätten Ronda und Ilerna und setzte sich mit Ausbildungszielen und Ausbildungsinhalten auseinander. Hierbei ging es um die Frage, welcher Ausbildungsabschluss im internationalen Vergleich jeweils erworben wird. Die Ausbildungsstätten bilden die Nahtstelle, wenn es darum geht, Praktika im Ausland zu initiieren und dafür entsprechende Netzwerke aufzubauen. Ein weiteres Interesse lag darin, beide Ausbildungsstätten für ein Folgeprojekt in der Berufsbildung zu interessieren und zu gewinnen.

Alle aufgeführten Aktivitäten trugen in der Summe zur Stärkung der Kompetenzen und somit zur Professionalisierung der beteiligten Fachkräfte bei, was als immaterielles Ergebnis bezeichnet werden kann. Eine besonders intensive Form der Kommunikation und Interaktion bildete das Agieren in wechselnden internationalen Kleingruppen. Dieses Format wird auf ausdrücklichen Wunsch aus der Gruppe auch bei der Lernaktivität im Wittlager Land im Februar 2023 eingesetzt.

Durch den gastgebenden Kooperationspartner, die Stadt Lleida, speziell durch die Leitung der städtischen Krippen und Kindergärten in der Abteilung für Bildung, Kooperation, Bürgerrechte und Feminismus war die Lernaktivität perfekt vorbereitet. Die Programmpunkte passten sehr gut zusammen, ergänzten sich und lagen räumlich so zu einander, dass alles fußläufig zu erreichen war. Eine Gesamtbetrachtung machte deutlich, wie präzise geplant wurde und wie viel Arbeit in der Organisation steckte. Alle Abläufe verliefen reibungslos und ohne Komplikationen. Insgesamt kann von einer gelungenen Lernaktivität gesprochen werden.