Träger und Bund haben vorgelegt, nun ist das Land Niedersachsen am Zuge: Das Haus Sonnenwinkel könnte ein konzeptionelles Alleinstellungsmerkmal erhalten. Die Familienferienstätte auf dem Essenerberg soll um 16 Apartments erweitert werden. „Pflegende Familienmitglieder können hier dann Urlaub mit ihren Angehörigen machen. Außerdem möchten wir Trainingswohnungen zur ,digitalen Pflege‘ einrichten. Hilfsbedürftige leben in diesen Wohnungen alleine, sind aber durch technische Hilfsmittel abgesichert“, erläuterte Geschäftsführer Tim Ellmer dem SPD-Landtagsabgeordneten Guido Pott die Pläne. „Mit diesen Apartments könnten wir unser Konzept auf das gesamte Familiensystem ausrichten.“ Pott hat zugesagt, sich in Hannover für eine finanzielle Beteiligung des Landes Niedersachsen einzusetzen.

Diese konzeptionelle Ausrichtung wird möglich, weil mit der Burg Wittlage ein zweiter Standort für Übernachtungsmöglichkeiten hinzugekommen ist. Ursprünglich war geplant, das Haus Sonnenwinkel um ein weiteres Gästehaus zu erweitern. Der Grund: „Wir mussten in der Vergangenheit oft Anfragen von Gruppen abweisen, weil wir belegt waren“, berichtet Ellmer. 80 Betten hat das Haus Sonnenwinkel.

Als sich im Herbst des vergangenen Jahres die Möglichkeit bot, die Burg Wittlage zu erwerben, wurde die Chance genutzt. Das Gästehaus auf dem Gelände bietet Platz für bis zu 60 Personen. Im Januar 2019 konnte das Kinderhaus Wittlager Land damit beginnen, die Gebäude für die neue Nutzung umzurüsten. So ist aus dem Heuerhaus ein inklusives Burgcafé geworden. Ellmer sieht in der Kombination aus Burg Wittlage und Haus Sonnenwinkel eine „spannende Konstellation“.

Was zeichnet den veränderten Plan nun aus? Das Haus Sonnenwinkel hat bisher 15 Zimmer auf drei Etagen, gegenüber sind neun weitere Zimmer im Flachdachtrakt. Dieser bildet mit dem Natur- und Erlebniskindergarten sowie der Krippe Charly’s Kinderparadies Sonnenwinkel eine U-Form. Die Zimmer im Erdgeschoss dieses Trakts sollen zu vier Apartments umgewandelt werden, der gesamte Bereich soll auf dem Flachdach aufgestockt werden. Zwölf weitere Apartments wären dadurch möglich. Die Kosten für die Aufstockung und Sanierung: 1,9 Millionen Euro.

Die Träger- und Bundesmittel stehen. Auch die Kommune und der Landkreis haben ihre Co-Finanzierung bereits zugesagt. Einzig die Landesmittel sind noch fraglich, Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD) muss noch eine Entscheidung treffen. Bund, Land und Kinderhaus Wittlager Land als Träger würden jeweils 555.000 Euro beisteuern. Der restliche Betrag würde durch die Aktion Mensch abgedeckt werden.