Uz redzēšanos, Arrivederci, Adiós oder Auf Wiedersehen: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workcamps sind zwar in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Aber einig waren sie sich nach diesen zwei Wochen, dass es kein Abschied für immer sein soll. „Es war ein tolles Team. Es herrscht immer noch reger Austausch in der Whats-App-Gruppe. Aktuell stimmen wir einen Termin für einen Zoom-Austausch ab“, erzählt Svitlana Eiteljorge. Sie war für die Organisation zuständig.

Auch jetzt, zwei Wochen nach der Abreise, erhält sie Nachrichten der Freiwilligen. In einer heißt es: „Ich bin mit den Gedanken noch in Deutschland. Es ist schwer, nach dieser schönen Zeit in den Alltag zurückzukehren.“ Manche haben sogar ihren Urlaub für diesen Einsatz geopfert.

Svitlana Eiteljorge freut es, dass es dem Verbund Sozialer Dienste mit diesem Projekt gelungen ist, die Nationen zu verbinden: „Sie waren wie eine große Familie. Ich habe junge, aktive Leute erlebt, sie waren fleißig und zielstrebig. Ich bin mir sicher, dass sie viel im Leben erreichen werden.“

Von Beginn an habe sie die Gruppe als sehr motiviert wahrgenommen. Denn die 16 jungen Frauen und Männer waren hier, um die Fugen im Turm der Burg Wittlage aufzufüllen. „Ihre Arbeitsleistung war hervorragend“, lobt die Projektkoordinatorin. Die Teilnehmer seien stolz, dass sie hier eine sichtbare Spur hinterlassen haben.

Trotz all der Arbeit blieb genug Zeit, um die Region kennenzulernen. Ihr Quartier war im Haus Sonnenwinkel auf dem Essenerberg. Laut Svitlana Eiteljorge sind sie oft in der Natur unterwegs gewesen. Osnabrück habe ihnen sehr gut gefallen. An den Wochenenden haben einige Ausflüge nach Bremen, Münster oder Hannover gemacht.

Aber auch in Bad Essen haben sie viel Positives entdeckt. Sie waren beeindruckt von dem Jugendtreff und seinen Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung, von den zahlreichen vegetarischen und veganen Produkten in den deutschen Supermärkten und von dem Osterfeuer-Brauch. Die internationale Gruppe wurde sogar zum Aufbau des Osterfeuers nach Lintorf eingeladen. Der Kontakt war über Carl Potting zustande gekommen. An einem Abend hatte er die Gruppe nämlich zum Tischtennis-Training des VfL Lintorf eingeladen.

Aber nicht nur ihm ist Svitlana Eiteljorge dankbar: „Sie haben viel gegessen, weil sie so fleißig waren. Wir mussten deshalb einige Male nachbestellen. Rebional hat das spontan möglich gemacht.“ Auch die Europäischen Freiwilligendienstler, die sie normalerweise betreut, haben sich aktiv eingebracht. „Und natürlich Hausmeister Andreas und Arbeitspädagoge Thomas“, ergänzt die 34-Jährige. Hausmeister Andreas war bei den Arbeiten im Turm eine große Hilfe, und mit dem Arbeitspädagogen Thomas Schneider hat jeder Gast ein Holzspiel angefertigt, dass sie mit nach Hause nehmen konnten. Hinzu kommen weitere Kollegen, die im Hintergrund bei der Vorbereitung des Workcamps eine Rolle gespielt haben.

Für den VSD war es nach 2022 das zweite Workcamp. Damals war Svitlana Eiteljorge aber noch nicht involviert. Wie bewertet sie ihr erstes Workcamp? „Es war mit viel Arbeit verbunden, aber die Arbeit hat sich gelohnt. Ich habe viel über die anderen Kulturen erfahren und über die Sehenswürdigkeiten in den Ländern. Dieses Wissen steht in keinem Buch. Es erweitert den eigenen Horizont.“ Es sei eine tolle Erfahrung gewesen, zu sehen, dass so viele verschiedene Kulturen so gut miteinander harmonieren. Dass sich die Arbeit gelohnt hat, belegen die Rückmeldungen der Teilnehmer. „Ich hatte viel Spaß, habe viel gelernt und die wundervollsten Leute kennengelernt. Du hast uns großartig betreut und versorgt. Vielen Dank für diese unvergessliche Möglichkeit“, schreibt zum Beispiel Elza (23) aus Lettland.

Das Workcamp 2024 soll jedenfalls nicht das letzte gewesen sein: „Ich finde solche Projekte gut. Selbst innerhalb der EU gibt es riesige Unterschiede. Deshalb freut es mich, dass die Jugend nach diesem Austausch beziehungsweise nach diesen Kontakten sucht.“ Genug Arbeit fällt im Turm trotz der zwei fleißigen Wochen jedenfalls noch an. 

Weiterführende Informationen:
Die 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workcamps leben in den folgenden Ländern: Italien, Portugal, Spanien, Lettland, Rumänien, Republik Moldau, Deutschland und Frankreich. Die drei Freiwilligen, die in Deutschland leben, kommen ursprünglich aus der Türkei, aus China und aus dem Sudan. Das Workcamp ging vom 18. bis 31. März.

Europäisches Solidaritätskorps heißt das Programm, über das das Projekt mit EU-Fördergeldern unterstützt wird. Der Grundgedanke: Projekte in Europa profitieren von der Arbeit der Freiwilligen. Im Gegenzug haben junge Erwachsene die Möglichkeit, sich untereinander und mit den Menschen vor Ort zu vernetzen, andere Kulturen kennenzulernen und den persönlichen Horizont zu erweitern.

Als Träger der Kinder- und Jugendhilfe sieht sich der VSD mit der Möglichkeit zur Durchführung von Projekten im Europäischen Freiwilligendienst in der Verantwortung, einen Beitrag für ein offenes, demokratisches und tolerantes Europa zu leisten. Wir möchten mit den vielfältigen Aktivitäten im Programm Erasmus+ ein deutliches Zeichen für ein solidarisches Europa setzen und gegen Intoleranz, Diskriminierung und Chancenungleichheit. Dieses Workcamp ist ein Beispiel dafür.